Das Wissen über die vielfältigen Folgen psychischer Traumatisierungen hat in den letzten Jahren in der Behandlung von psychisch Kranken zugenommen. Während für einige Patient/innen das Angebot von Musiktherapie spontan Wohlgefühle auslöst, begegnen andere der Musiktherapie mit großer Vorsicht und Anspannung. Um das improvisierte Spiel insbesondere auch für die Ressourcenaktivierung nutzen zu können, brauchen traumatisierte Patient/innen Hilfestellungen.
Die Fortbildung stellt auf der Grundlage von unterschiedlichen, aktuellen Konzepten, z.B. schonende Traumatherapie (Sack, 2010), Mentalisierung (Fonagy et al., 2004) und strukturelle Dissoziation (Van der Hart et al., 2008) zur Behandlung von Traumafolgestörungen einen Bezug zur musiktherapeutischen Praxis her. Musiktherapeutische Interventionen werden erarbeitet und ausprobiert, die in der Behandlung die Einheit von Stabilisierung und Bearbeitung der traumatischen Erfahrung voraussetzen.
Der Fokus liegt auf Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen von erwachsenen Patient/innen im musiktherapeutischen Einzel- oder Gruppensetting.
Die Fortbildung stellt durch praktisches Spiel, Arbeit in Kleingruppen, Fallbeispielen sowie theoretischen Beiträgen eine hohe Praxisnähe her.
Dr. Gitta Strehlow | Dipl. Musiktherapeutin, seit 10 Jahren Musiktherapeutin in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Bethesda-Krankenhaus Hamburg-Bergedorf und bei Dunkelziffer e.V. (Hilfe für sexuell missbrauchte Kinder). Nationale und internationale Lehr- und Vortragstätigkeit.