MMÖ – Musiktherapie-Monitor Österreich: Erhebung zur beruflichen Situation von Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten in Österreich
Um das Musiktherapie-Berufsfeld in Österreich zukünftig in regelmäßigen Abständen zu erheben, wird seit dem Jahr 2022 der Musiktherapie-Monitor Österreich" (MMÖ) als ein Projekt des WZMF – Wiener Zentrum für Musiktherapie-Forschung weitergeführt.
In Kooperation mit dem ÖBM, dem (2022 noch bestehenden) BfEM - Berufsverband für Ethno-Musiktherapie und dem Verein Muthig - Musiktherapie in Graz wurde so 2022 ein nächstes Datenset erhoben.
Primärdaten und erste Ergebnisse stehen auf der Website des WZMF zum Download zur Verfügung: https://www.mdw.ac.at/wzmf/forschungsprojekte/laufende-projekte/musiktherapie-monitor-oesterreich/
Im November 2018 hat das Wiener Zentrum für Musiktherapie-Forschung (WZMF) in Kooperation mit dem BfEM und dem ÖBM eine Online-Erhebung zur beruflichen Situation der Musiktherapeut.innen in Österreich durchgeführt.
Die Ergebnisse wurden publiziert: Phan Quoc, E., Riedl, H., Smetana, M. & Stegemann, T. (2019). Zur beruflichen Situation von Musiktherapeut.innen in Österreich: Ergebnisse einer Online-Umfrage. Musiktherapeutische Umschau, 40, 236–248. doi:10.13109/muum.2019.40.3.236
Der Link lautet: https://www.vr-elibrary.de/doi/abs/10.13109/muum.2019.40.3.236#.XaQwi2ZpF3g
Das Team des WZMF bedankt sich nochmals ganz herzlich für Ihre so zahlreiche Teilnahme an diesem Projekt und steht gerne für weitere Fragen zur Verfügung (www.mdw.ac.at/wzmf).
Ende 2011 führte der ÖBM eine Erhebung zur beruflichen Situation von Musiktherapeut:innen in Österreich durch.
Sie finden nachfolgend eine Zusammenfassung der Ergebnisse; der gesamte Bericht steht für ÖBM-Mitglieder im geschützten Mitgliederbereich der ÖBM-Webseite zum Download bereit und kann auf Anfrage gerne zugesendet werden.
Zur beruflichen Situation von Musiktherapeut:innen in Österreich –
Ergebnisse einer Erhebung
April 2012
Ende 2011, also mehr als zwei Jahre nach Inkrafttreten des Musiktherapiegesetzes (MuthG; Bundesgesetz über die berufsmäßige Ausübung der Musiktherapie, BGBl. I Nr. 93/2008) am 1. Juli 2009, ergab sich erstmalig in Österreich die Situation, dass alle zur Berufsausübung berechtigten Musiktherapeut:innen durch die verpflichtende Eintragung in die MusiktherapeutInnenliste des Bundesministeriums für Gesundheit erfasst waren. Der Österreichische Berufsverband für Musiktherapie (ÖBM) nutzte diesen Umstand zur Durchführung der vorliegenden Erhebung, um aktuelle und verlässliche Daten über die Berufstätigkeit von Musiktherapeut:innen in Österreich zu erhalten. Damit wird dieser Gesundheitsberuf transparenter und auch für öffentliche Institutionen eine berechenbare Größe. Weiters werden durch den Vergleich mit früheren Erhebungen Tendenzen und Veränderungen im Berufsfeld sichtbar und zukünftige Entwicklungen besser einschätzbar.
Die Entwicklung der letzten Dekade zeigt ein zahlenmäßiges Wachstum der Berufsgruppe von ca. 185 im Jahr 2002 auf mehr als 250 berufsberechtigte Musiktherapeut:innen im April 2012. Da sich in den letzten Jahren die Zahl der Ausbildungsstätten auf drei erhöht hat (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, IMC Fachhochschule Krems, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz), ist künftig ein noch stärkerer Anstieg der Anzahl berufstätiger Musiktherapeut:innen zu erwarten.
Die musiktherapeutische Versorgung verteilt sich allmählich gleichmäßiger auf das gesamte Bundesgebiet, d.h. die Konzentration der Versorgung auf die Bundesländer Wien und Niederösterreich nimmt zugunsten anderer Bundesländer ab. Im Jahr 2000 entfielen auf Wien und Niederösterreich mehr als achtzig Prozent aller musiktherapeutischen Beschäftigungsverhältnisse Österreichs, im Jahr 2007 waren es noch drei Viertel, aktuell
sind es knapp zwei Drittel.
Aktuell ist etwas weniger als ein Viertel der Berufstätigen männlich.
Die Art der Berufsausübung hat sich gegenüber früheren Erhebungen nur geringfügig verändert. Musiktherapeut:innen sind überwiegend teilzeitbeschäftigt, im Durchschnitt 25,2 Wochenstunden. Der größte Anteil der Berufstätigen (48,0%) hat mehrere Beschäftigungsverhältnisse; ein gutes Drittel (35,2%) arbeitet ausschließlich im Angestelltenverhältnis, 16,8% sind ausschließlich selbstständig oder in Freiem Dienstvertrag tätig. Ein Anstieg der Selbstständigkeit lässt sich aus den Erhebungsergebnissen nicht ablesen; die Ursache dafür dürfte in dem Umstand liegen, dass Musiktherapie durch Sozialversicherungsträger nach wie vor nicht finanziert oder
mitfinanziert wird.
Die Erhebung zeigt die Positionierung der Musiktherapie im österreichischen Gesundheitswesen als neuer Gesundheitsberuf auf. Die Schwerpunkte der Tätigkeit liegen derzeit in der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungs‐ und Verhaltensauffälligkeiten sowie in der Behandlung von Menschen mit geistiger Behinderung. Abzulesen ist, dass sich Arbeitsfelder für Musiktherapie erweitern, besonders deutlich in der musiktherapeutischen Versorgung von alten Menschen (aktuell 10,7% aller ausgewerteten Beschäftigungsverhältnisse).
Die Ergebnisse dieser Erhebung zeigen, in welchem Ausmaß Musiktherapie mit ihren spezifischen Behandlungsmöglichkeiten im österreichischen Gesundheitswesen verankert ist. Darüber hinaus wird deutlich, dass in weiten Teilen Österreichs – insbesondere im Vergleich mit anderen Gesundheitsberufen – noch von musiktherapeutischen Versorgungsdefiziten ausgegangen werden muss. Perspektiven für die berufliche Situation von Musiktherapeut_innen bestehen neben vermehrten Angeboten in allen Bundesländern auch in der Erweiterung von Zielgruppen für Musiktherapie.
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